Januar
2024
Chile
Puerto Varas
Der Grenzübertritt von Argentinien nach Chile läuft tatsächlich etwas strenger ab als beim letzten Mal. Zumindest auf chilenischer Seite. Wir werden tatsächlich gebeten beim Zoll vorzufahren! Im vorher ausgefüllten Formular haben wir angegeben, dass wir Lebensmittel dabei haben, weil wir eh keinen ganzen Koffer voller Fressalien verstecken können. Rein theoretisch sollten wir zumindest die Nudeln und die Konserven behalten dürfen. Der Rest könnte schwierig werden… Wir fahren an die Seite und machen unsere Koffer und Taschen auf. Ein junger Beamter mit Hund kommt zu uns und fragt, woher wir kommen und wohin wir wollen. Allerdings scheint das eher aus privatem Interesse zu sein. Er grinst und läuft weiter. Ein zweiter Beamter kommt dazu und fragt, ob wir pflanzliche oder tierische Produkte dabei haben. Wir zeigen ihm unseren Fresskoffer und beichten ihm, dass wir Honig dabei haben. Adi erklärt dem Beamten, dass der Honig allerdings auch aus Chile kommt und wir ihn in Pucón gekauft haben. Der Beamte beäugt das Honigglas, schaut sich verstohlen um, drückt Adi den Honig wieder in die Hand und sagt: „Pack schnell weg und fahr zu, alles gut!“. Zeitgleich wird Nadi auch kontrolliert und der Hund der vorher an Adis Motorrad komplett unbeeindruckt vorbeigelaufen ist, schlägt beim Rucksack auf Nadis Motorrad an! Die Beamten fragen Nadi, was in dem Rucksack sei und ob wir damit Lebensmittel transportiert haben. Nadi gibt zur Antwort, dass wir den Rucksack beim Wandern immer dabei haben und unser Proviant immer damit transportieren. Das reicht den Beamten als Begründung und auch Nadi darf weiterfahren. Dass in dem Rucksack tatsächlich noch Käse ist, den wir vergessen haben, bemerken wir erst als wir an einem kleinen Fluss Halt machen, um zum ersten Mal wild zu campen. Wobei wirklich wild ist das nicht. Die beiden anderen deutschen Pärchen aus Deutschland, die zeitgleich mit uns über die Grenze gekommen sind stellen ihre beiden Vans auch hier ab und wir haben eher eine Wagenburg als einen einsamen Platz am Fluss. Franz und Doreen hatten nicht ganz so viel Glück, ihnen wurde der Honig leider abgenommen. Wir hatten wohl einfach wirklich Dusel!
Der Aufbruch am nächsten Tag ist etwas hektisch. Die drecks Rossfliegen, die es hier millionenfach hat sorgen für eine sehr, sehr ungemütliche Atmosphäre. Wir brechen auf und machen uns alle in unterschiedliche Richtungen auf. Franz und Doreen halten weiter nördlich an, um in Frutillar zu bleiben, Laura und Adrian fahren nach Puerto Montt, um Simkarten und Lebensmittel zu kaufen und wir zwei halten in der Nähe von Puerto Varas an, um von hier aus einen Schuhmacher zu finden, der hoffentlich Motorradstiefel reparieren kann.
Denn trotz „sorgfältiger“ Reisevorbereitung zuhause ist Adi nicht aufgefallen, dass seine fünf Jahre alten Motorradstiefel keine Sohlen mehr an den Fußspitzen haben. Sowas lapidares kann man ja mal übersehen, DEPP!!! Wir hoffen, dass wir in Puerto Varas oder Puerto Montt einen Schuhmacher finden, der dieses Problem beheben kann. Schließlich sind das beides große Städte und das sollte ja kein Problem sein! Der Deutsch sprechende Besitzer unseres Campingplatzes erklärt uns, dass in Chile kein Mensch mehr seine Schuhe zum Schuhmacher bringt, sondern dass alles neu gekauft wird und Schuhmacher, wie auch in Deutschland, ein aussterbendes Handwerk ist. Scheisse! Naja, wir suchen trotzdem. Und wir werden tatsächlich fündig. Wir finden zwei in Puerto Varas. Der erste erklärt uns, dass er nichts mehr repariert. Komischer Schuhmacher, denken wir uns, aber bringt ja nix. Der zweite erklärt uns, dass er keine Sohle in der Größe habe und es nur möglich wäre, den vorderen Teil zu ersetzen. Dafür würde er die alte Sohle halbieren. Ob das dann noch dicht wäre, ist fraglich. Außerdem brauche er dazu neun Tage. Also auch ein Schuss in den Ofen… Also weiter in das eine Stunde entfernte Puerto Montt. Als wir recherchieren wollen, wo in Puerto Montt Schuhmacher sind stellen wir fest, dass wir trotz gültiger Simkarten kein mobiles Netz und auch keinen Empfang haben. Unsere Handys wurden gesperrt und funktionieren jetzt nur noch in WLAN-Netzwerken! Wir finden heraus, dass in Chile Mobilgeräte, die aus dem Ausland eingeführt werden, registriert werden müssen. Ansonsten werden die Geräte 30 Tage nachdem die erste chilenische Simkarte aktiviert wurde, gesperrt. Dieses kleine, aber feine Detail hat uns im Movistar-Laden in Valparaiso einfach Niemand mitgeteilt, was jetzt dafür sorgt, dass wir in Puerto Montt nicht nur einen Schuhmacher finden müssen, sondern auch noch einen drecks Mobilfunkanbieter-Laden der uns irgendwie helfen kann… Die Laune steigt ins unermessliche… eigentlich wollten wir nur ein oder zwei Tage hier bleiben und dann endlich Richtung Süden fahren. Tja, Satz mit X!
Am nächsten Tag machen wir uns auf nach Puerto Montt und klappern die Mobilnetzanbieter ab. Der erste erklärt uns, wir müssen unsere Handys einfach registrieren. In dem Laden gibt es allerdings kein WLAN. Der zweite erklärt uns, dass das nicht mehr möglich sei, weil die Handys schon seit über 30 Tagen nicht registriert seien. Wir sollen einfach immer WLAN benutzen oder neue Handys kaufen. Tolle Idee. WLAN ist weiter südlich eher ein Luxus und neue Handys kaufen ist schwachsinnig. Dank des kostenlosen WLAN in einem der Läden finden wir heraus, dass die Registrierung anscheinend auch noch funktioniert, wenn die Handys schon gesperrt sind. Das Ganze ist unglaublich aufwändig und die Bearbeitung dauert ca. 24 Stunden, allerdings nur in den Geschäftszeiten, also von Montag bis Freitag. Scheiße, dass Freitagmittag ist. Wir werden also erst am Montag herausfinden, ob das auch tatsächlich klappt… Die Schuhmacher, wegen derer wir eigentlich hier sind erklären uns alle, dass sie für die Stiefel keine Sohlen haben und dass sie da nichts reparieren können. Der Einzige der überhaupt erkennt, dass die Schuhe eine Goretex-Membran haben, ist sich nicht sicher, ob die das unbeschadet übersteht. Heißt also: Keine funktionierenden Handys und keine Stiefel. Die Notlösung, die Stiefel mit Panzertape zusammenzukleben wird immer wahrscheinlicher. Wir hätten nicht gedacht, dass die Stimmung noch besser werden könnte als gestern schon. LÄUFT!!!
Kurz bevor wir wieder zum Campingplatz fahren, fällt uns ein, dass unser Navi eigentlich auch ein Handy ist und wir immerhin damit einen Hotspot machen könnten. Wir kaufen nochmal eine Simkarte und haben wenigstens fürs Internet eine Notlösung. Nadi findet heraus, dass sich ca. 100 km nördlich von Puerto Varas, in Osorno, ein Motorradausstatter befindet, der Helme, Schutzkleidung und Stiefel für Motorradreisen führt! Der erste Lichtblick. Der Laden hat zwar erst wieder am Montag geöffnet, dafür konnten wir im Voraus allerdings abklären, dass er wenigstens Stiefel in der richtigen Größe da hat. Also machen wir uns ein gemütliches Wochenende auf dem Campingplatz, geben unsere dreckigen Klamotten in die Wäscherei und machen einen Großeinkauf für das Wochenende.
Am Montag brechen wir früh auf und machen uns auf den Weg nach Osorno, in der Hoffnung noch am selben Tag wieder in den Süden und vielleicht sogar ein Stückchen weiterzukommen. Der Laden hat geöffnet und Adi wird zum Glück auch relativ schnell fündig. Wir fahren noch in einen der riesengroßen „Jumbo“-Supermärkte, bevor wir nochmal einen letzten Versuch starten in einem Movistar-Laden (einer der großen Netzbetreiber) einen kompetenten Berater zu finden, der uns mit unserem Problem weiterhelfen kann. Auch hier werden wir erstaunlicherweise fündig! Der nette Kerl spricht Englisch, erklärt uns, dass wir bis auf den zu späten Zeitpunkt der Registrierung eigentlich alles richtig gemacht haben und sagt uns, dass wir eine neue Simkarte einsetzen sollen, sobald das Handy entsperrt ist. Klingt alles sehr einfach, wenn man es vorher nur schon gewusst hätte. Er bereitet uns eine neue Simkarte vor und quatscht dann noch ein bisschen über das Reisen mit dem Motorrad und freut sich darüber, dass wir das machen und wünscht uns eine gute Zeit in Patagonien! Die neue Woche startet doch schonmal deutlich besser!
Wir packen unsere sieben Sachen und fahren endlich wieder nach Süden! Vorbei an den Orten, die wir vor knapp einer Woche schonmal gesehen haben. Aber immerhin mit einer neuen Simkarte, neuen, dichten und bequemen Schuhen und dem ganzen Koffer voller Essen.
Die erste Fähre der Carretera Austral umfahren wir über eine lange Schotterpiste mit sehr schönen Ausblicken auf die Fjorde und kommen abends tatsächlich noch in Hornopirén an, wo wir versuchen, morgen die längere Fähre zu kriegen, die uns weiter nach Süden bringen sollte. Leider hat das Büro schon zu. Eigentlich sollte man vorbuchen. Allerdings ist laut Website für Tage schon alles ausgebucht. Wir versuchen es trotzdem morgen mal. Die Motorräder sollten ja noch irgendwie auf eine so große Fähre passen! Man dürfte ja mal Glück haben!
Chile
Chaitén und Raúl Marin
Wir stehen morgens extra früh auf und packen schnell unsere sieben Sachen, um rechtzeitig zur Öffnung des Fährbüros da zu sein, um zu fragen, ob wir noch ein Ticket für die Fähre lösen können. Heute ist es ausnahmsweise so, dass Nadi die nervösere von uns beiden ist und morgens fast nichts zum Frühstück runterkriegt. Als wir am Büro ankommen, sind schon vier andere Motorradfahrer vor uns da. Als wir endlich dran kommen, sagt uns die Dame im Büro, es gäbe keine offiziellen Tickets mehr. Die nächsten Tickets gäbe es erst für Übermorgen Abend. Scheiße! Dann gibt sie uns jedoch noch den Tipp einfach an den Anleger runter zu fahren und zu hoffen, dass sie zum Schluss noch Platz für 2 Motorräder haben. Na gut, dann probieren wir das mal! Wir kommen da unten an und sehen sechs Motorräder, etliche Fahrräder mit Gepäck, ein paar Backpacker und eine schier ewig lange Schlange an Autos und Bussen an der Rampe stehen. Da die Fähre erst später fährt, beschließen wir noch einen Kaffee bzw. Tee zu trinken, um die Wartezeit zu überbrücken. Als fünf Minuten später die Fähre anlegt und die ersten Bike- und Backpacker an Bord gehen, müssen wir uns doch wieder beeilen und fragen bei allen möglichen Leuten mit Warnweste, ob noch Platz für zwei Motorräder sei. Alle anderen Motorradfahrer, haben wir jetzt rausbekommen, haben bereits Tickets gelöst. Eigentlich ganz gut für uns. Wir sind demnach die Einzigen, die versuchen, noch so irgendwie auf die Fähre zu kommen. Alle Motorradfahrer mit Ticket werden auf die Fähre gebeten. Wir bleiben also noch an Land und fragen den Kerl, der die Beladung koordiniert, ob er noch Platz für uns hätte. „Klar, ist kein Problem! Kostet aber 10.000 Pesos mehr pro Fahrzeug.“ Gibt er uns als Antwort. Wir machen es. Zumal der Aufschlag von umgerechnet ca. 10€ immer noch günstiger ist als der reguläre Fährpreis am Abend. Nadi hat nämlich recherchiert. Die Fähre morgens ist staatlich subventioniert, die abends nicht. Muss man nicht verstehen… Wir fahren, überglücklich, dass es geklappt hat, auf die Fähre, parken unsere Motorräder seitlich neben der Auto-Spur (wo es noch für ca. sechs weitere Motorräder Platz gäbe!) und nehmen unsere Sachen mit hoch in den Fahrgastraum. Hier machen wir es uns an einem Tisch gemütlich, laden unseren Elektronikkram und frühstücken erstmal noch etwas.
Auf der dreieinhalbstündigen Fahrt schreibt Adi mal wieder einen überfälligen Reisebericht und Nadi knüpft Kontakte zu zwei deutschen Motorradfahrern, die auch auf der Fähre in Richtung Süden sind. Ela und Philip sind so alt wie wir und sind seit sieben Monaten mit den Motorrädern unterwegs. Die beiden haben ihre Maschinen allerdings in Kolumbien gekauft und ausgerüstet, weswegen ihre Maschinen neben unseren eher wie Spielzeug aussehen. Ihre beiden 150-Kubik-Hondas sind schwerst bepackt und sehen deutlich mehr nach Abenteuer aus als unsere Dickschiffe. Irgendwie cool! Wir beschließen ein Stück zusammen zu fahren und gehen gemeinsam auf einen Campingplatz mit warmen Duschen und WLAN. Je südlicher wir kommen, desto schwieriger wird es, diese beiden Kriterien zu erfüllen. Die Auswahl ist sehr beschränkt… Das ist insbesondere deshalb ungünstig, da es südlich immer kälter wird und der Handyempfang immer seltener funktioniert. Am nächsten Tag machen wir gemeinsam eine Wanderung zum Volcano Chaitén. Ein noch aktiver Vulkan, der tatsächlich noch qualmt und der 2009 zum letzten Mal ausgebrochen ist.
Ein großer Teil der Region musste damals evakuiert werden und das Städtchen Chaitén wurde schwer beschädigt. Nicht von der Lava, sondern von den Wassermassen die der Ausbruch mit sich brachte. Durch die extreme Hitze der austretenden Gase schmolzen die umliegenden Schneefelder schlagartig und ließen den kleinen Fluss Rio Blanco, der durch den Ort verläuft, zu einem reißenden Strom anschwellen, der die halbe Stadt mit sich riss. Seither liegt Chaitén auch nichtmehr direkt am Meer. Die Sedimente, die durch den Fluss ins Meer gespült wurden, haben eine Art Sandbank aufgeschüttet, die nun teils über 100 Meter von der Stadt weg ins Meer reicht. Die Uferpromenade sieht nun etwas fehl am Platz aus.
Es ergibt sich, dass unsere kleine Motoradreisegruppe noch ein Bisschen zusammen bleibt, und wir machen uns gemeinsam auf Richtung Süden. Witzigerweise werden Ela und Philip immer von den Einheimischen auf ihre Maschinen angequatscht und wir immer von den Touris mit den anderen Dickschiffen. Wir kommen an jeder Tankstelle ins Gespräch. Mit den beiden machen wir tagsüber kleine Wanderungen und finden abends schöne Wildcamping-Stellen und genießen gemeinsam den unglaublichen Sternenhimmel!
Wir sitzen bis sehr spät in die Nacht draußen und unterhalten uns über Gott und die Welt. Die beiden erzählen uns, was sie bisher so erlebt haben und wir bekommen immer mehr Lust auf das, was uns noch erwartet. Auch wenn wir so manche ihrer Erfahrungen nicht gemacht haben müssten. Mit den Motorrädern allein durch das autonome FARC-Gebiet zu fahren zum Beispiel! Sie geben uns allerdings auch den Zugang in eine WhatsApp-Gruppe von Motorradfahrern in Südamerika. Hier kommen zwar millionenweise Nachrichten rein, aber man bekommt von überall mit, was wo passiert und kann im Zweifelsfall nach Hilfe oder Rat fragen. Sehr hilfreich, falls es mal hart auf hart kommt, oder wir jemanden Suchen, der seine Motorräder auch wieder nach Europa verschiffen möchte!
Als wir in La Junta an der Tankstelle stehen, trennen sich jedoch unsere Wege. Ela und Philip wollen weiter Richtung Süden fahren, weil der Wetterbericht leider ein beschissenes Wochenende prognostiziert und das nach Fahrtagen schreit. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, einen Abstecher nach Raúl Marin Balmaceda zu machen, sind uns aber wegen des Wetters auch unschlüssig. In Raúl Marin soll es außer einer Vielzahl an Tieren nicht viel geben. Allerdings erhoffen wir uns, dort Blauwale sehen zu können. Diese kommen zu dieser Jahreszeit anscheinend zur Jungenaufzucht in den angrenzenden Golfo de Corovado. Wenn nur nicht das Wetter wäre. Außerdem soll die Straße, die dort hinführt, die letzten 15 Kilometer echt bescheiden sein… Wir beschließen weiter in den Süden zu fahren und uns dem Wetter zu ergeben.
Mit jedem Kilometer, den wir weiter in den Süden fahren, werden wir mehr und mehr von dem Gefühl geplagt, einen Fehler gemacht zu haben. Wir drehen um und suchen auf unserer App (iOverlander; sehr, sehr hilfreich in Süd- und Nordamerika!) eine Bleibe für die Nacht. Dann regnets uns halt an, aber wir wollen nicht später das Gefühl haben, dass wir es doch hätten machen sollen und uns dann immer fragen, wie es gewesen wäre… Wenn wir nichts sehen, haben wir es wenigstens versucht! Für unser erstes Mal wildcampen allein hätten wir nicht mehr Glück haben können! Der Platz ist sehr idyllisch gelegen und außer uns ist auf dieser riesigen Wiese, unter der zwei Gebirgsflüsse zusammenlaufen, nur ein weit entfernt stehender Camping-Pickup der ebenfalls die traumhafte Landschaft genießt.
Sogar mit dem Wetter haben wir Glück! Die Regenfronten ziehen links und rechts an uns vorbei und sorgen für einen malerischen Anblick über die beiden Flüsse und den Nationalpark Corcovado. Am nächsten Morgen können wir das Zelt sogar trocken einpacken und machen uns frisch erholt auf den Weg über die Schotterpiste nach Raúl Marin. Die Straße ist vieeeeeel besser als im Reiseführer beschrieben und wir haben noch bequem Zeit, uns eine Unterkunft zu suchen, die unseren Vorstellungen entspricht. Tatsächlich finden wir ein kleines, süßes Hostel in der Nähe zum Strand mit Einzelzimmer, großen Aufenthaltsräumen und einer gemütlichen Sofaecke. Und alles zu einem Preis, den wir auch auf unserem ersten Campingplatz in Pichelemu bezahlt haben! Die nette Besitzerin macht sogar extra für uns den Kachelofen an und wir können unsere nassen Motorradklamotten aufhängen und trocknen. Dass es jetzt draußen richtig angefangen hat zu schiffen ist uns vor dem warmen Kachelofen völlig egal 🙂
Nachmittags gehen wir durch das kleine, verschlafene Örtchen und suchen nach Möglichkeiten, vielleicht doch noch eine Bootstour zu den Walen organisieren zu können. Allerdings hat alles zu. Die Mittagspause hier endet erst gegen 16 Uhr. Auch nicht schlecht. Wir beschließen ein bisschen am Strand entlang zu latschen. Es ist sehr windig und das Wetter schwankt zwischen sonnig-warm und Platzregen waagrecht.
Wir ziehen unsere Regenjacken tief ins Gesicht und laufen unbeirrt den Strand entlang um die winzige Halbinsel, auf der Raúl Marin liegt. Immer mit den Augen auf den Fjord und das Meer gerichtet, in der Hoffnung in den Wellen doch noch eine Flosse oder eine kleine Fontäne zu sehen. Man weiß ja nie! Und tatsächlich, auf unserem dreistündigen Strandspaziergang sehen wir zwei Delfinfamilien, die erstaunlich nahe am Strand entlang vom offenen Meer in Richtung Fjord schwimmen und relativ viele Seelöwen, die neugierig ihre Köpfe aus dem Wasser strecken, als ob sie sich fragten, warum die zwei Bekloppten da im Regen am Strand stehen und auf´s Meer glotzen. Wir sehen sogar mehrere kleine Pinguine, die nur ein paar Meter vor uns, direkt am Strand jagen! Wir sind erleichtert und glücklich darüber, doch hierher gekommen und nicht weiter in den Süden gefahren zu sein. Wir gehen nochmal ins Dorf und fragen bei allen möglichen Leuten, ob es möglich ist, mit dem Boot in den Golf zu fahren und Wale zu beobachten. Alle sagen das Gleiche: Möglich, aber es ist unwahrscheinlich Wale zu sehen, zudem ist es sehr teuer. Außerdem bei Wind mit den kleinen Booten hier zu gefährlich, da die Wellen sehr hoch werden. Wir halten zwar mit einem Fischer Kontakt, der versucht eine Gruppe zusammenzustellen, aber auch er sagt zum Schluss, dass es keinen Sinn ergibt, raus zu fahren, und so lassen wir es darauf beruhen.
Von einer sehr netten jungen Frau in einem Restaurant bekommen wir allerdings noch einen Geheimtipp: „Geht in die kleine Lagune, wo die Schiffe liegen. Und geht nachts hin, wenn es schon richtig dunkel ist. Da gibt es zurzeit Leuchtplankton!“. Am nächsten Tag, nachdem wir abends nochmal unser Glück am Strand versucht haben, gehen wir also zu den Booten. Es ist stockduster und obwohl wir noch im Dorf sind, ist es aufgrund der mangelnden Straßenbeleuchtung ein kleines Bisschen gespenstisch. Der Nieselregen schwebt schon fast vor unseren Stirnlampen und ab und zu hört man mal einen Hund bellen, der sich wahrscheinlich über die zwei Lichter im Dunkeln wundert. Als wir dann endlich das Wasser finden, suchen wir einen Stein, machen die Stirnlampen aus und werfen den Stein ins Wasser. Nix passiert! Die Frau hat uns auf den Arm genommen… Oder vielleicht war auch nur den Stein zu klein? Sir suchen einen größeren, richtig schweren Brocken. Stirnlampen wieder aus und ab ins Wasser mit dem Ding. Und siehe da, tatsächlich leuchtet es in den Wellen die der Stein ausgelöst hat, sehr deutlich und fast schon hell! Wir freuen uns wie zwei kleine Kinder und machen uns gleich nochmal auf die Suche nach irgendwas, um im Wasser Wellen zu schlagen. Stöcke, weitere Steine und alles Mögliche, was wir am Strand finden, werfen wir ins Wasser und staunen über dieses geile Zeug! Der Versuch, das deutlich sichtbare Leuchten auf Bild oder Video zu bannen endet in einer Reihe von tiefschwarzen Aufnahmen. Aber egal, wir haben den Leuchtplankton gefunden und gehen fröhlich wieder durch die Nacht in unser warmes Hostel. Als wir dort ankommen, zeihen wir für uns die Bilanz: Der kleine Umweg hat sich auf jeden Fall gelohnt, wir sind sehr froh tatsächlich nochmal umgedreht zu haben und haben tatsächlich wieder ein paar Tierchen, die wir zu unserer immer weiter wachsenden Beobachtungs-Liste hinzufügen können 😊
Chile
Lago General Carrera
Bei der Abreise von Raúl Marin bestätigt das Wetter nochmals unsere Entscheidung, die letzten Tage ein festes Dach über dem Kopf gewählt zu haben. Zwischen den hellen Wolken kommen immer mehr blaue Flecken zum Vorschein. Wir fahren die gleiche Strecke wieder zurück, die wir zuvor hergefahren sind. Nur deutlich schneller und ohne lästige Staubwolken hinter uns herzuziehen. Der Regen der letzten Tage hatte auch seine Vorteile. In La Junta füllen wir nochmals alle Vorräte auf und gehen tanken. So langsam beginnt der Teil der Carretera Austral, bei dem alle sagen, man solle bei jeder Gelegenheit tanken und immer genügend Wasser und Essen für den Notfall dabei haben. Wir wurden von einem Italiener auf einer alten 1200er GS gewarnt, dass die Straße nach Puyuhuapi sehr steil und unbefestigt sein soll und dass man die Strecke auf keinen Fall abends fahren sollte, da diese sehr kräfteraubend und schwierig mit dem Motorrad zu fahren sei. Wir kommen für unsere Verhältnisse früh durch Puyuhuapi und erreichen nach einer kleinen Stärkungspause den Pass mit vielen, eng aneinander gereihten Schotter-Serpentinen.
Nadi ist etwas aufgeregt. Allerdings lange nicht mehr so schlimm wie am Anfang der Reise. Zwar ist ihr eine geteerte Straße noch immer deutlich lieber, aber mittlerweile nimmt sie die Schotterpisten teilweise auch schon mit sportlicher Reisegeschwindigkeit von fast 70 Sachen. Wenn Adis Helm durchsichtig wäre, würde man ein breites Grinsen sehen, als der Schotterpass beginnt. Und so klettern wir die Schotterpiste Kurve um Kurve den Berg hoch. Bis auf fast 1200 Meter über Null steigt die Straße hier an. Irgendwie unvorstellbar, dass das die Hauptverbindung von Nord nach Süd sein soll. Ist die Straße doch an manchen Stellen so schmal, dass es sportlich ist, mit zwei Autos oder gar LKWs aneinander vorbeizukommen. Mit dem Motorrad stellt jedoch auch sehr zügig fahrender LKW-Gegenverkehr kein allzu großes Platzproblem dar. Als wir den höchsten Punkt erreichen, beginnt schlagartig wieder der Asphalt. Wir wundern uns mittlerweile nicht mehr allzu sehr über die anscheinend willkürliche Aufteilung der asphaltierten und geschotterten Straßenabschnitte. Da uns der so bescheiden prognostizierte Streckenabschnitt allerdings weniger Zeit gekostet hat als angenommen, fahren wir ein Stück weiter in den Süden, als wir ursprünglich geplant hatten. Wir finden einen kleinen, aber sehr schön und liebevoll eingerichteten Campingplatz außerhalb eines kleinen, verschlafenen Dorfes. Der Besitzer ist sehr freundlich und begrüßt uns herzlich auf seinem kleinen Platz. Wir kriegen sogar eine Hütte, in der wir windgeschützt unser Zelt aufstellen können. Diesen Luxus hatten wir bisher noch nirgends. Wie so oft sind unsere Motorräder ein willkommener Gesprächseinstieg und unser netter Gastgeber fragt Nadi ungläubig, ob die niedrigere der beiden großen Maschinen tatsächlich ihre sei! Er schenkt uns sogar zwei selbstgemachte Marmeladennmit Früchten aus dem eigenen Garten. Selten haben wir einen so herzlichen Menschen getroffen.
Da es in dem kleinen Dorf allerdings nichts weiter für uns gibt (außer eine Offroadstraße mit tiefen Flussdurchquerungen, die jetzt nicht unbedingt für riesige Vorfreude bei Nadi gesorgt hätte…) fahren wir am nächsten Tag weiter Richtung Süden. Der erste Teil der Strecke ist vergleichbar mit einer Passstraße durch die Alpen. Schöne Kurven, gigantische Aussicht und das alles bei bestem Wetter! Trotzdem sind wir froh an unseren dicken Pullis unter den Kombis und der Merino-Unterwäsche. Man merkt halt doch so langsam, dass wir immer weiter in den Süden kommen. An einem der besten Aussichtspunkte über die Gegend beim Cerro Castillo machen wir Halt und nehmen eine kleine Stärkung zu uns.
Hier hält auch ein argentinischer Motorradfahrer an, den wir wenige Kilometer zuvor überholt haben. Er stellt sich uns als Antonio vor. Antonio kommt aus Buenos Aires und ist mit einer kleinen Enduro unterwegs. Eigentlich wollte er die gesamte Ruta 40 runter fahren, hat aber einen kleinen Abstecher nach Chile gemacht, um einen Freund zu besuchen. Während er seinen für die Region so typischen Mate-Tee trinkt, reden wir über Motorräder und die momentan so schlechte Situation in Argentinien. Er fragt uns, wie viel wir für unsere Motorräder bezahlt haben. Als wir ihm die etwas beschönigten Preise sagen, fällt er aus allen Wolken. Er erzählt uns, dass für die Honda in Argentinien auf dem Gebraucht-Markt um die 45.000 US-Dollar verlangt würden und für die BMW (eine mittlerweile 15 Jahre alte Maschine!) immer noch zwölf- bis 15.000 Dollar. Das ist heftig! Jetzt wundert uns auch nicht mehr, dass alle großen Maschinen die wir während unseres kleinen Ausflugs nach Argentinien gesehen haben, fast ausnahmslos aus Chile kamen. Dort sind die Motorrad-Preise ähnlich zu den europäischen. Wir quatschen noch ein Bisschen und fahren dann einen sehr schön betonierten Pass hinunter.
Ein paar Kilometer weiter hört der Asphalt ganz auf. Wir kommen jetzt auf den unbefestigten Teil der Carretera Austral. Ab hier nur Schotter! Aber recht gut festgefahrener Schotter. Deswegen fahren die Einheimischen hier auch wie die Sau und wir werden am laufenden Band überholt. Da es hier dazu recht wenig Dörfer oder Sehenswertes gibt, mangelt es in diesem Bereich auch an offiziellen Camping-Plätzen. Wir finden einen schönen Platz abseits der Straße und stellen unser Zelt für die Nacht auf.
Nach dem morgendlichen Kaffee und Tee machen wir uns auf den Weg nach Puerto Sánchez. Das winzige Dorf ist erst seit 2002 durch eine Straße erreichbar und laut Reiseführer soll diese Straße mehr als abenteuerlich sein. Sehr steil und sandig, ohne Leitplanken und entlang an steil abfallenden Klippen, solle man diese Strecke bei schlechter Witterung auf jeden Fall meiden. Nach langem Hin und Her beschließen wir, unser Glück zu versuchen, denn der Wetterbericht sagt, dass zumindest die erste Hälfte des Tages trocken sein soll. Zur Not können wir immer noch umdrehen und wieder auf die Ruta 7 / Carretera Austral fahren. Als wir die abgelegene Piste erreichen, fällt sofort auf: die Serpentinen haben nagelneue Leitplanken! Der Reiseführer hat uns also mal wieder Horrorgeschichten aufgetischt, die nicht mehr stimmen. Guten Gewissens fahren wir den Schotterpass hoch. Etwas langsamer als Adi gerne würde, aber dennoch schneller, als Nadi noch zu Beginn des Tages gedacht hätte. Die Straße belohnt uns mit gigantischen Ausblicken. Und auch nur an einer Stelle gibt es die steilen Klippen direkt an der Straße. Dass dies auch die einzige Stelle ohne Leitplanken ist, blenden wir einfach aus und genießen die Landschaft um uns herum😊
In Puerto Sánchez gehen wir auf den einzigen Campingplatz, der direkt am Ortseingang liegt und stellen unser Zelt quasi auf dem angrenzenden Spielplatz auf. Die Grenze zwischen Spiel- und Zeltplatz sind irgendwie nicht so wirklich definiert. Insgesamt scheint das Dorf ohnehin erst seit kurzem etwas für Touristen investiert zu haben. Die Straßenschilder sind sehr neu (nicht, dass man sich in einem Dorf mit genau drei Straßen so gigantisch verlaufen könnte…) und es gibt einige Info-Tafeln, die ein Wenig über die Geschichte des Dorfes erzählen. Das mit Abstand Beeindruckendste dieses winzigen Dörfleins sind aber die Marmor-Höhlen, die unter der kleinen Insel im See General Carrera liegen. Nach dem Titicaca-See ist der Lago General Carrera der größte Binnensee Südamerikas und hat sowohl einen chilenischen als auch einen argentinischen Teil. Die Inseln liegen wenige hundert Meter von der Küste von Puerto Sánchez entfernt. Wenn man es weiß, kann man einen kleinen Teil der Höhlen sogar von Land aus erkennen. Bei der Besitzerin des Campingplatzes kann man auch Bootstouren zu eben diesen Höhlen buchen. Das ist wohl seit Schließung der Kupfer- und Zink-Minen im Dorf eine der wenigen Einnahmequellen der noch übrigen 110 Dorfbewohner. Mal wieder haben wir mehr Glück als Verstand und wir buchen die Tour bei unserer Gastgeberin. Auf der Tour wird uns dann erklärt, dass diese Tour die einzige Möglichkeit ist, zu Fuß in die Höhlen zu gehen, da die Inseln im Privatbesitz der Familie unserer Gastgeberin sind. Ihr Großvater hat die Insel im Zuge der Kolonisation dieser Region vom chilenischen Staat geschenkt bekommen, dort Tiere weiden lassen und hat lange nicht bemerkt, dass die Marmor-Höhlen unter seiner Insel liegen. Seine Enkelin weiß das aber und deswegen haben wir nun die Möglichkeit, uns die bizarren und beeindruckenden Formationen zu bestaunen. Auf den Rat der freundlichen Rezeptionistin machen wir die frühe Tour morgens um halb acht. Da sei das Licht am besten, um schöne Fotos zu machen. Und tatsächlich ist das Licht gigantisch. Der Himmel über dem See ist wolkenlos und man erkennt die fast schon unwirkliche Türkisfärbung des Wassers. Das Wasser hat über die Zeit tiefe Gänge und Höhlen in den dunklen Marmor gefressen, die teilweise so groß sind, dass wir mit dem Boot hineinfahren können.
Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Spiel zwischen Wasser, Gestein und Licht ist beeindruckend. Wir machen viel zu viele Bilder. Aber ein paar schöne werden hoffentlich dabei sein. Pablo, unser Guide, übersetzt extra für uns beide die Teile die wir von den spanischen Erklärungen nicht verstehen auf Englisch.
Zur Feier des Tages beschließen wir, heute nicht selbst zu kochen, sondern uns im Dorf ein Sandwich zu holen. Satt und zufrieden lassen wir den Tag nochmals Revue passieren und sind mal wieder froh, uns nicht beirren lassen zu haben und nach Puerto Sánchez gekommen zu sein!
Chile
Südliche Carretera Austral
Als wir aus Puerto Sánchez weg fahren, scheint mal wieder die Sonne für uns. Irgendwie haben wir schon unverschämt Glück mit dem Wetter! Das wird bestimmt nicht so bleiben. Immerhin ist Patagonien berüchtigt für die Launen des Wetters. Aber wir fahren über die uns bekannte, schöne Schotterstraße zurück auf die Carretera Austral und dann in Richtung Süden. In der nächsten Stadt, bzw. dem nächsten Dorf mit Tankstelle und Supermärkten beschließen wir, unsere Vorräte nochmals aufzufüllen und tanken zu gehen, um uns dann in Richtung Süden aufzumachen. Eigentlich wollen wir nicht lange bleiben, weil das Städtchen Puerto Rio Tranquilo bis auf die uns bereits bekannten Marmor-Höhlen nichts Großartiges zu bieten hat. Da wir aber noch eine ganze Woche Zeit haben, um die restlichen 280 km zum Fährhafen in Puerto Yungay zu meistern und nur einen Zwischenstopp geplant haben, beschließen wir in Puerto Tranquilo zwei Nächte zu bleiben und es uns gemütlich zu machen.
Auf dem Zeltplatz treffen wir Robin und Chantal, zwei Schweizer aus Winterthur, die mit einem ausgebauten T3 unterwegs sind. Die beiden waren bereits in Ushuaia und geben uns ein paar Tipps für Offroadstraßen auf dem Weg. Adi ist gleich begeistert, bei Nadi hält sich die Vorfreude in Grenzen. Mal schauen, ob das was für uns ist. Wir trinken das eine oder andere Bier zusammen und bald stellt sich raus, dass Robin ein KFZler ist, der in einer auf alte VW-Buse spezialisierten Werkstatt arbeitet. Nicht schlecht, eine solche Anlaufstelle zu haben, wenn man selber eine solche alte Mühle zuhause stehen hat. Nachdem wir unsere Kontakte und Empfehlungen für die Weiterreise ausgetauscht haben, machen wir uns weiter auf den Weg in Richtung Parque Patagonia. Der Park ist einer der größten zusammenhängenden Nationalparks in Chile und wurde mit der großen Unterstützung des „The North Face“- und „Esprit“- Gründers Doug Tompkins und seiner Frau ins Leben gerufen. Der Park ist keine 150 km von Puerto Tranquilo entfernt. Wir lassen uns dementsprechend Zeit beim Zusammenpacken und Einkaufen und fahren gemütlich auf der Ruta 7 gen Süden. Das Wetter ist mal wieder relativ angenehm. Nicht zu heiß, nicht zu kalt, die Sonne scheint und der Fahrtwind kühlt uns schön ab. Die ersten paar Kilometer genießen wir den Blick über den Lago General Carrera und grooven uns wieder auf die Schotterstraße ein. Nadi fährt voraus und dirigiert ihre Maschine um eine Kurve nach der anderen. Adi fährt verträumt hinterher, bis auf einmal ein seltsames, schwammiges Schlingern in das Motorrad fährt. Beim schnellen Blick unter die Koffer fällt sofort auf was los ist. Scheisse, der Hinterreifen ist platt! Wir sind aber doch über keine ungewöhnlich spitzen Steine oder unwegsames Gelände gefahren, wobei wir uns die Reifen hätten zerstechen können. Gott sei Dank kommt gleich darauf eine Parkbucht, die halbwegs eben ist und wir halten an. Eigentlich hatten wir gehofft, dass dieses Schicksal an uns vorüber geht, aber eigentlich war klar, dass wir früher oder später in diese Situation geraten. Adi will das zwar nicht hören, aber eigentlich ist es ganz gut, dass es jetzt passiert und nicht in einem Moment, in dem wir unter Zeitdruck stehen oder kurz bevor es dunkel wird. Lästig ist es trotzdem! Insbesondere da wir offensichtlich den einzigen Platz gefunden haben, an dem wieder hunderte der lästigen Ross-Bremsen um uns herumschwirren. Also bleibt uns in der prallen Sonne nichts anderes übrig als in unseren langen Klamotten zu bleiben und uns unsere Buffs um die Köpfe zu wickeln, um wenigstens ein bisschen besser geschützt zu sein. Dann heißt es, Gepäck runter, die Maschine auf den Hauptständer stellen, Hinterreifen ausbauen und dann diesen unendlich steifen Reifen von der Felge gewalten. Als das Rad ausgebaut ist, ist der Grund für den Platten Reifen ziemlich schnell klar. Eine Schraube hat sich geradewegs durch den dicken Mantel und hinein in den Schlauch gebohrt. Wie so ein kleines Teil so lästig sein kann! Aber das gibt´s halt.
Erstaunlicherweise klappt das Abmontieren des Reifens von der Felge ganz gut und wir können den alten Schlauch raus nehmen und den neuen Ersatzschlauch einlegen. Mit viel Spülmittel, viel Gewalt und noch mehr Schweiß hebeln wir den Reifen wieder auf die Felge und pumpen ihn wieder auf. Immerhin haben sich jetzt die Montiereisen, der Kompressor und die Ersatzschläuche gelohnt einzupacken. Den Schlauch werden wir bei Gelegenheit flicken müssen, um für das nächste Mal wieder gewappnet zu sein. Viele chilenische Auto-, Motorrad- und LKW-Fahrer kommen an uns vorbei, winken uns zu, hupen zwei, drei Mal und fahren ungebremst weiter. Keiner hält an und fragt, ob wir Hilfe benötigen oder ob alles in Ordnung ist. Nur zwei deutsche Radfahrer halten an und fragen nach. Wir stellen fest, dass wir uns im Falle eines Unfalles wohl wirklich aktiv bemerkbar machen müssen, damit jemand anhält. Auch gut zu wissen! Nach zwei Stunden ist der Schlauch gewechselt, die Maschine wieder gepackt und wir fahren weiter in Richtung Nationalpark. Nur wenige Kilometer weiter winkt einer der Motorradfahrer, die zuvor an uns vorbei geschossen sind, wild am Straßenrand. Er hat auch einen Platten und fragt, ob wir ihm helfen können. Mit Zeichensprache gibt er Adi zu verstehen, dass er eine Luftpumpe benötigt. Adi bietet ihm unseren Kompressor an. Als er den sieht, winkt er ab und meint, dass er selbst einen hat und sagt, dass wir weiterfahren sollen. Dann halt nicht, denken wir uns und machen uns auf den Weg.
Die Straße führt entlang eines von Stromschnellen gespickten Flusses. Die Aussicht wird Kurve um Kurve besser und auch die Straße wird immer kurviger und enger.
Kurz bevor wir in den Nationalpark abbiegen, ändert sich die Landschaft schlagartig. Wir haben das Gefühl quer durch die Steppe zu fahren. Und die Wellblechpiste wird von Kilometer zu Kilometer schlimmer. Nadi sagt gerade, dass wir vielleicht sogar das Glück haben im Park, ein paar Guanacos, die wilden Lamas, zu sehen, als auch schon das Erste sehr knapp vor uns über die Straße rennt! Wir sind einerseits begeistert, schon wieder neue Tiere zu entdecken, andererseits wird uns gleichzeitig klar, dass diese Viecher auch ganz schön gefährlich sein können. Wenn uns so ein Guanaco ins Motorrad rennt, haben wir ein echtes Problem. Die Viecher sind wirklich groß! Wir beschließen in Zukunft immer langsam an ihnen vorbeizufahren und Vorsicht walten zu lassen, wenn wir eins oder mehrere von ihnen am Straßenrand sehen. Als wir die Anmeldung im Nationalpark machen, werden wir mal wieder gewarnt, dass es hier Pumas gibt. Allerdings wird uns auch gesagt, dass diese sogar auf dem Zeltplatz im Park in der Dämmerung der letzten Tage gesichtet wurden. „Lauft den Guanacos nicht entgegen, wenn sie schreiend auf euch zukommen! Dann werden sie vom Puma gejagt.“ Mit diesem guten Rat werden wir auf den Zeltplatz gelassen. Aber wir wissen ja jetzt, dass wir zurückschlagen sollen, sollten wir angegriffen werden 😉 Kein Problem also!
Am nächsten Tag machen wir uns früh auf zur Umrundung einer der Zentralen Bergketten im Nationalpark. Auf dem Weg sehen wir viele Guanacos, entdecken mal wieder Pumaspuren (?) im Sand und sehen einen Kondor, der uns wieder nur knapp über die Köpfe fliegt. An einer der vielen Lagunen, die unseren Weg säumen machen wir Rast und genießen den Blick über den Nationalpark. Auf dem Rückweg stellen wir mal wieder fest, dass die Guanacos sehr zutraulich sind. Eines der Tiere steht so nahe am Wegrand, dass man es problemlos anfassen könnte, wenn man wollte. Und es weicht nur sehr widerwillig und langsam zurück, als wir weiterlaufen. Wieder auf dem Zeltplatz angekommen erklärt uns einer der anderen Camper, dass die Tiere die Nähe der Menschen suchen, weil die Pumas wohl Angst vor den Menschen haben und die sich Guanacos deswegen bei den Menschen sicherer fühlen. Wir kriegen dementsprechend aber mal wieder keinen Puma zu Gesicht. Vielleicht ein anderes Mal!
Wir machen uns wieder auf den Weg und fahren in die nächste größere Stadt. Wobei auch hier „Stadt“ eher übertrieben zu sein scheint. Es gibt eine Tankstelle. Deswegen gehört der Ort wohl doch zu den größeren in der Gegend. Wir tanken an jeder Tankstelle auf dem Weg, weil uns empfohlen wurde, überall zu tanken, wo es möglich ist. Nur um auf Nummer sicher zu gehen, falls es bei der Nächsten keinen Sprit mehr gibt. Und tatsächlich wird die Tankstelle direkt nach uns für anderthalb Stunden geschlossen, bis die Tanklaster die Tankstelle neu befüllt haben. Welch ein Glück! Das nächste Ziel ist Caleta Tortel und wir sind uns nicht sicher, was uns dort erwartet. Andere Reisenden waren uns vor, dass die Straße dorthin derzeit neu präpariert wird. Für die chilenischen Schotterstraßen bedeutet das normalerweise, dass eine Straßenbaumaschine losen Schotter über die Schlaglöcher schiebt, und fertig. Der nachkommende Verkehr verdichtet die Oberfläche dann schon selbst. Leider hat das zu Folge, dass auf der engen Straße gerade eine einzige Fahrspur verläuft, die von beiden Fahrtrichtungen genutzt wird. Ausweichen ist für uns etwas schwierig, weil die Maschinen im losen Boden und in Verbindung mit dem eingesetzten Regen im schmierigen Matsch anfangen zu schwimmen und sich aufzuschaukeln. Naja, was solls, wir müssen da durch. Und außerdem soll der so verschlimmbesserte Abschnitt nicht länger als zehn Kilometer sein. Hoffentlich stimmt das! Nach einigen gut eingefangenen Rutschern unserer beiden Maschinen und der ein oder anderen spannenden Gegenverkehr-Situation, bei der Nadi sogar von einem entgegen kommenden Auto gestreift wird, haben wir den schlimmsten Teil überstanden und entspannen uns auf den letzten Kilometern normaler Schotterpiste nach Caleta Tortel. Wenn man Nadi noch vor zwei Monaten erzählt hätte, dass sie solche Strecken fahren würde, hätte sie wohl laut gelacht und gesagt: „Klar! Du mich auch! Vorher fahren wir außen rum.“ Aber wenn es keine Alternative gibt, ist auch so eine Strecke mittlerweile kein Problem mehr.
Man hört und liest, dass Caleta Tortel ein sehr schönes, kleines Dorf sei, aber schwer von der Straße aus zu erreichen. Die Karten dieses Dorfes geben auch wenig Aufschluss. Anscheinend gibt es viele Wege, aber keine Straßen. Als wir dort ankommen, wird auch schnell klar, weswegen die Karten so seltsam aussehen. Es gibt zwei befahrbare Straßen die auf einer Anhöhe in einem Kreisverkehr enden. An den Straßen liegen ein paar kleine Häuser und Cabanas und eine Tankstelle. Der größere Teil des Dorfes liegt jedoch unten am Ufer und ist nur per Boot über den Fjord oder zu Fuß über steile Holztreppen und Stege erreichbar.
Auch der Gemeinde-Campingplatz ist nur zu Fuß erreichbar, weswegen wir uns entscheiden, eine Unterkunft in der Nähe der Straße zu suchen. Da es regnet wie aus Kübeln und es keine wirkliche Alternative gibt, mieten wir uns ein Zimmer im Hostel am Kreisverkehr. Das Zimmer ist trocken und hat zwei Betten. Das wars. Wir bezahlen und bringen unser Zeug ins Trockene. Als wir später den Besitzer nach dem Schlüssel fragen, um das Zimmer mit unseren Sachen drin abzuschließen wird uns gesagt, dass es keine Schlüssel gibt. Gab es auch noch nie, aber es sei auch noch nie was weg gekommen. Wirklich wohl ist uns bei dem Gedanken nicht. Auch weil die Haustür genauso keinen Schlüssel hat wie die Zimmertüren. Naja, bezahlt ist das Zimmer und dann müssen wir dem Kerl wohl oder übel vertrauen. Die wichtigsten Sachen schließen wir dann aber doch lieber in den Motorradkoffern ein. Am nächsten Tag ist das Wetter deutlich besser, als uns der Wetterbericht vorausgesagt hat, und wir machen eine kleine Wanderung rund um das Dorf und die kleinen Hügel rund herum. Jetzt wo man die Landschaft und das Dorf mal ohne Regen und Wolken sieht ist es richtig schön hier! Das Dorf ist überall mit den hölzernen, teils sehr schmalen Stegen und steilen Treppen verbunden. Für uns ist es hier sehr idyllisch. Allerdings stellen wir uns das für das tägliche Leben sehr, sehr mühsam vor. Zumal die Stege und Treppen bei Nässe wirklich sehr glatt werden. Nicht nur einmal sehen wir Leute auf den Holzdielen ausrutschen. Und es regnet wirklich oft hier! Da auch die Verpflegung dieses Hostels zum lieblosen Charme der Zimmer passt beschließen wir, fürs Abendessen selbst zu sorgen und kochen kurzerhand in unserem Zimmer. Wir kochen auch gleich für den nächsten Tag vor, damit wir beim Warten auf die Fähre nicht noch den Kocher auspacken müssen. Wir wollen morgen nämlich schauen, dass wir frühzeitig in Puerto Yungay sind, um dort weit vorne in der Warteschlange für die Fähre nach Puerto Natales zu stehen. Wenn man die Tickets bereits im Voraus über die wirklich grauslig schlechte Website gekauft hat, ist dieses Vorgehen unnötig und man kann einfach kurz vorher kommen. Wir haben aber kein Ticket. Mal wieder nicht… Nicht weil wir es nicht versucht hätten, sondern weil es laut Onlineformular keinen Platz mehr für zwei Motorräder gab. Und das wurde uns schon vor vier Wochen gesagt. Als Antwort auf unsere Mail an das Büro des Fährbetreibers wurde uns wiederrum gesagt, wir sollen an den Hafen fahren und hoffen, dass wir doch noch drauf kommen. Falls nicht, müssen wir den beschissensten Teil der Carretera Austral wieder hoch fahren, um an den letzten Grenzübergang nach Argentinien und dann die fast 800 km der Fähre auf dem Landweg in den Süden zu kommen. Es wird mal wieder spannend!
Wir fahren also früh in Caleta Tortel los, um rechtzeitig in Puerto Yungay anzukommen, damit wir Die im Büro gleich mal fragen können, ob sie uns eine Wartenummer oder sonst irgendwas geben können. Einfach nur damit die Leute uns schonmal gesehen haben und sich zur Not für uns entscheiden, sollten die Plätze tatsächlich nur noch für ein paar Leute ohne Ticket reichen. Wir kommen um halb zwölf am Anleger an. Die Fähre geht um acht Uhr abends und das Büro das es hier geben soll, ist defacto nicht existent. Dafür ein kleines Café, das von der einzigen Frau betrieben wird, die in dem winzigen Dorf lebt. Naja, Dorf… Ihr Haus, das Café und das Häuschen der Fährgesellschaft, in dem man sein Zelt aufschlagen kann, sollte man nicht mehr auf die Fähre dürfen, ist alles an Gebäuden die es hier gibt. Hoffentlich brauchen wir das nicht. Uns wird allerdings unwohl, als wir einen riesengroßen Safari-Lastwagen vor dem Café stehen sehen. Oh Gott, wenn der auf die Fähre geht, ist die ohne uns schon randvoll! Aber hilft ja nix, wir müssen es versuchen.
Wir müssen feststellen, dass acht Stunden Wartezeit wirklich lange sein können. Vor allem wenn man nicht weiß, ob sie für die Tonne sind. Allerdings haben wir in dieser Zeit viel Gelegenheit, um mit allen möglichen Leuten ins Gespräch zu kommen. Zeta erreicht den Anleger in einem Pickup mit seiner Maschine auf der Ladefläche. Irgendein Defekt im ABS der Vorderbremse, wenn wir das richtig verstehen. Adi hilft ihm zusammen mit seinem Fahrer, die Maschine von der Ladefläche zu heben. Ausgerechnet eine 1200er Teneré mit über 270 Kilo! Aber hinterher verspricht er uns, uns bei unserem Problem mit dem Ticket zu helfen! Es ist immer gut, einen Muttersprachler für solche Situationen an seiner Seite zu wissen. Wir kommen sogar mit dem Fahrer des riesigen Safaritrucks ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass auch er kein Ticket hat. Wir hoffen, dass man uns unsere Erleichterung nicht ansieht, weil laut Aussage eines der Fährarbeiters die kleinen Fahrzeuge priorisiert werden. Als die Fähre nach Puerto Natales anlegt schwinden unsere Hoffnungen allerdings wieder. Mit diesem kleinen Eimer sollen all die Fahrzeuge die hier warten befördert werden? Nie im Leben haben die alle Platz.
Der arrogante Typ, der die Bestandsaufnahme der Fahrzeuge macht, hebt unsere Stimmung auch nicht. Erstmal will er gar nix von allem wissen und latscht wichtigtuerisch an der Schlange der wartenden Autos entlang. In Venedig haben sie die größten Häuser gebaut mit dem, was dem im Hintern steckt! Naja, nett sein und hoffen, dass er uns trotz seinem Getue auf die Fähre lässt. Dann werden alle Fahrzeuge mit Ticket auf die Fähre gelassen. Das Ding ist tatsächlich größer als es aussieht. Es ist noch reichlich Platz auf dem Fahrzeugdeck. Mit Maßband und Taschenrechner laufen die Fährarbeiter über die Fähre und dann an den restlichen Fahrzeugen an Land entlang. Jeder Blinde sieht, dass alle Fahrzeuge noch Platz haben. Sogar der Safaritruck. Doch auch die restlichen Motorräder werden ausgemessen. So ein Geschisse haben wir bisher noch nirgends erlebt. Als das Affen-Theater beendet ist, werden erst die restlichen Motorräder, dann der große Safaritruck und dann ALLE restlichen Fahrzeuge auf die Fähre gelassen. Zeta erzählt uns später, dass sich der steife Kerl tatsächlich nur aufgespielt hat und es schon von Anfang an klar war, dass alle Fahrzeuge Platz hatten. Sei´s wie´s will! Wir sind auf der Fähre und sind überglücklich nicht umsonst hierher gefahren zu sein!
Die Fähre legt fast pünktlich ab und wir richten uns bequem auf unseren Liegesitzen ein, die unser Bett für die nächsten zwei Nächte sein werden. Die erste Nacht schlafen wir erstaunlich gut und sind verhältnismäßig früh und halbwegs gut erholt vor den meisten anderen an Bord wach. Als wir fast allein auf dem Aussichtsdeck der Fähre stehen, sehen wir relativ nahe am Schiff unseren ersten Wal! Wir trauen unseren Augen kaum, als ein zweiter auch an die Oberfläche kommt, um Luft zu holen. Ein bisschen weiter entfernt sehen wir nur kurze Zeit später die Rückenflossen zweier Orcas aus dem Wasser ragen. Wow! Ganz ohne separate Bootstour bekommt man hier die Wale zu sehen. Und das sogar noch vor dem Frühstück. Nach dieser Erfahrung verbringen wir große Teile der Tage an Bord auf dem Aussichtsdeck, immer in der Hoffnung noch weitere Wale zu sehen, aber leider vergebens. Dafür sehen wir noch einige Seelöwen, Delfine und sogar den einen oder anderen Pinguin. Wenn es zu arg regnet und es zu kalt wird, gehen wir wieder nach unten und wärmen uns auf. So verbringen wir eigentlich die gesamte Fährfahrt bis wir nach zwei Tagen in Puerto Natales ankommen.
Eigentlich soll es für uns am nächsten Tag in den Nationalpark Torres del Paine gehen. Wir sind uns allerdings noch nicht sicher wegen dem Wetter. Im Regen durch den Nationalpark zu stiefeln klingt für uns eher wenig reizvoll. Also vielleicht doch gleich in Richtung Ushuaia aufbrechen? Immerhin haben wir diesen Vorteil gegenüber all denen, die ihre Wanderungen und die Zeltplätze schon Monate im Voraus gebucht haben. Die müssen den fast ausgebuchten Track bei jedem Wetter gehen, weil es schlichtweg zu teuer ist, einfach nicht zu gehen. Allerdings werden wir die Entscheidung auf morgen verschieben, da wir doch relativ spät abends, mit einigen Stunden Verspätung, erst in Puerto Natales ankommen. Jetzt hat erstmal Essen und Schlafen Vorrang. Außerdem haben wir es ja jetzt innerhalb zweier Tage ein ziemlich großes Stück in den Süden geschafft. Wir haben also wieder nichts mehr zu vereilen 🙂